Nachdem ich im Juli bereits meinen Mann verloren habe, kam am 2. November 2017 – wieder viel zu früh – der Moment eines weiteren Abschieds. Ich musste unseren Hund einschläfern lassen. Bevor ich mit dem Welpentagebuch beginne, möchte ich auch hier mal kurz daran erinnern, Tonko, so hieß der Hund, ein Labrador, war ein wirklich toller und besonderer Hund für uns – zuletzt für mich.
Hier ein paar letzte Bilder von Tonko:

Labrador Retriever Tonko – ein kleiner Balljunkie, was bei seiner HD nicht wirklich gut war.

Unser Labrador Tonko beim Gassi gehen auf Gran Canaria.

Unser Labrador Tonko mit zwei Nachbarshunden – die sehen riesig aus, sind aber eigentlich erst fünf oder sechs Monate alt. Also auch noch Welpen.
Kurze Geschichte über unseren Labrador und wie er zu uns kam
Anfang 2008 musste ich meinen Schäferhund-Dobermann-Mischling Jerry auf Gran Canaria einschläfern lassen. Er wurde zehn Jahre alt. Zum gleichen Zeitpunkt wurde im Norden von Gran Canaria unser Labrador geboren. Davon wussten wir aber noch nichts. Ich war eher untröstlich, denn das Jerry starb, kam doch sehr überraschend. Er war eine Woche zuvor krank geworden, wir haben gekämpft, unsere andere Hündin hat sogar Blut für ihren Freund gespendet, aber es hat nichts genutzt. An einem Freitag, dem 13., ließ ich meinen Hund in meinen Armen liegend einschläfern. Nie wieder Hund dachte ich mir da.
Mein Mann, der damals noch mein Lebensgefährte war, ertrug die Stille mit einer Hundeoma im Haus aber bald nicht mehr und setzte sich durch. Er wollte endlich einen eigenen Hund haben, einen Hund, den er aussuchte und seine Wahl fiel auf einen Labrador Retriever. Fand ich unmöglich, ich kannte bis dahin nur einen Golden Retriever und fand diese Hunde eigentlich fürchterlich. Keine Ahnung warum.
Aber natürlich schmolz ich dahin, als wir dann im April in den Norden fuhren, nur mal gucken und dann auf Tonko trafen. Der hieß schon so. Wir ließen es auch dabei und nahmen ihn fast sofort mit. Soviel zu nur mal gucken. Natürlich wuchs uns Tonko schnell ans Herz und wir haben viele tolle Sachen mit ihm erlebt. Einmal musste er uns auch für knapp zwei Jahre nach Deutschland begleiten, er fand den Wald und den Schnee toll – wir weniger, daher ging es Ende 2016 wieder zurück nach Gran Canaria. Keine acht Monate später starb sein Herrchen. Im November (ich schreibe diesen Bericht hier im Dezember, ordne ihn aber eben auf den 2. November ein) folgte ihm sein Hund nach. Die beiden spielen wohl wieder zusammen und haben mich vergessen mitzunehmen.
Pflegestelle für Welpe mit Mama
Das Haus war fürchterlich leer. Kurz nahm ich einen Hund einer Bekannten auf, die kurz in Urlaub flog. Eine Nachbarin erzählte mir zeitgleich auch von der Tierschutzorganisation hier auf Gran Canaria, mit der sie eben selbst auch viel zu tun hat und das diese immer mal wieder Pflegestellen suchen. Da ich mir zu diesem Zeitpunkt alles vorstellen konnte, aber bloß keinen neuen eigenen Hund, fand ich die Idee gar nicht so schlecht. Und nachdem der erste Pflegehund von der Bekannten wieder abgeholt war, fuhren wir eben zu der Finca bzw. der Herberge, in der diese Tierschutzorganisation – Perros sin Fronteros – (Hunde ohne Grenzen) ihre Tiere unterbringt. Dort hatte man für mich eine Mutterhündin mit einem Welpen ausgesucht, wie alt dieser war, weiß keiner so genau, mindestens eine Woche, den so lange erst wären die beiden hier im Tierheim. Da es in der Herberge für eine Hündin mit so kleinem Welpen zu unruhig sei, suche man ab möglichst schnell und dringend eine Pflegestelle. Und natürlich nahm ich die beiden mit. Und über den Welpen, der noch einige Tage auf einen Namen warten musste, wird es zunächst beim Welpentagebuch gehen. Mit hoffentlich vielen Bildern und nützlichen Infos.
So, das soll es erst mal gewesen sein. Ich bin natürlich wieder voll am heulen. Tonko vermisse ich immer noch so sehr und sein Herrchen sowieso. Allerdings will ich beide natürlich nicht ersetzen. Das geht beim Herrchen so oder so nicht. Die beiden betreuten Hunde sollen einfach nur die Leere hier ausfüllen und werden dafür eben mit ganz viel Zuneigung und Kuscheleinheiten und natürlich auch Liebe überschüttet. Aber es ist eben nicht ganz die gleiche Liebe und Zuneigung wie für die eigenen Hunde – aber vielleicht kommt das ja noch.
Von Labrador Tonko gibt es auch noch ganz viele Bilder auf einer von unseren Webseiten – was das ganze natürlich auch nicht ganz leicht macht, wenn auf der Arbeit ständig der eigene – inzwischen heftig beweinte – Hund bildlich und textlich auftaucht. Labrador Retriever Infos.
Warum ich unseren Labi einschläfern lassen musste
Ich schreibe immer noch unseren Labi, obwohl sein Herrchen schon seit Juli tot ist. Seufz. Ja. Der Labrador Retriever ist zum einen ein großer Hund und zum anderen war unser Labi auch noch etwas größer. Große Hunde haben ja häufiger Gelenkprobleme und beim Labrador Retriever kommt es recht häufig vor, dass diese Hunderasse unter Hüftdysplasie (HD) leidet. So auch unser Labrador. In den ersten Jahren hat man das mit der Hüftdysplasie kaum gesehen, nur seine eine Pfote war deutlich kleiner, weil er – beinahe unmerklich für uns – eben das eine Bein bzw. die Hüfte weniger belastete. Im Sommer ist er mir dann einmal umgeknickt und da hatte der Tierarzt schon angedeutet, dass das gar nicht gut war, und hat schon das böse Wort mit E am Anfang in den Mund genommen. Im Oktober wurde es dann schlimmer. Nachts hat er dann auch geweint, bzw. es war deutlich zu hören und auch zu sehen, dass er Schwierigkeiten beim Aufstehen hat und das er vor allem auch unter Schmerzen leidet. Das Röntgenbild war dann sehr deutlich, wie schlimm fortgeschritten seine HD bereits war und so entschloss ich mich schweren Herzens ihn nicht weiter leiden zu lassen. Um seine Schmerzen zu lindern hätten wir richtig heftige Schmerzmittel gebraucht und das wollte ich ihm dann doch nicht antun.
Hier noch mal ein schönes Bild von ihm – Mai 2017, da war unsere Welt zu dritt noch in Ordnung gewesen:

Als echter Labrador Retriever war unser Labrador natürlich ein echter Wasserhund – hier bei der Ballrettung vor Gran Canaria.
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